CD-Tipp: Hellsongs – „Hymns in the Key of 666“ (Alternative)
Review Hellsongs – Hymns in the Key of 666
ursprünglich erschienen in WOM 07/2008
Musikalische Ehrerbietung hat ja so ihren Reiz. Und im Sinne einer postmodernen Dekonstruktion hat sie sogar noch einen Sinn. Wenn aber eine wohlgelaunte, schwedische Truppe, bestehend aus Gitarre, Schlagzeug und zuckersüßem Frauengesang á la Cardigans daherkommt und ein paar Songs von ihren Lieblingsbands dahinträllert, dann klingt das jetzt erstmal banal. Wäre da nicht die Tatsache, dass die an Hippie-Kommune erinnernde Combo sich mit Bands wie Megadeth, Iron Maiden oder auch Slayer identifiziert und deren größte Hits auf einem Album vereint. Und zwar in bester Jack-Johnson-Manier mit Sonnenschein im Gesang und Salzwasser-Brise in der Gitarre. Der Zusammenprall der Attitüden ist hier provozierend gut gemacht. Im Gegensatz zu Coverversions-Vertretern wie Hayseed Dixie lieben die Schweden das nordisch-kühle Understatement und drängen sich nicht mit witziger Story oder dusseligen Erklärungsversuchen auf. Statt dessen musiziert man unschuldig wie das Lamm die Musik vom bösen Wolf. Und zwar so gut, dass man die Originale fast vergessen könnte und nur noch Hellsongs hören möchte. Klasse.