Trauer hautnah
Als M.Shadows und seine Bandkollegen von Avenged Sevenfold für das neue Album ins Studio gingen, da wollten sie ein Konzeptalbum aufnehmen, das vom Umgang mit einem wahren Albtraum handelt. Das sie selbst sich einer solchen Situation ausgesetzt sehen würden, dass hatte damals niemand ahnen können. Mit nur 28 Jahren verstarb mitten in den Aufnahmen zum Album ihr Drummer The Rev und hinterließ die Band in einem Albtraum aus Trauer, Angst und Wut. „Wir wussten nicht, was wir tun sollten. Wir hätten einfach alles hinschmeißen können“, erzählt Shadows und ist sichtlich berührt von dem Thema: „Doch wir haben weitergemacht, weil dieses Album das letzte Stück Musik war, an dem The Rev mitgearbeitet hat. Wir haben es ihm gewidmet und es als sein Erbe angesehen.“ Und so wurde aus dem künstlerischen Konzeptalbum das wohl persönlichste und emotionalste Album der Band. Die Stücke handeln von dem Schmerz, dem Verlust und der Erkenntnis, dass wir alle sterblich sind. Doch für Shadows ist es zugleich auch ein enormer Kraftakt der Band, der sich in dem Album manifestiert: „‚Nightmare‘ ist ein bittersüßer Erfolg für uns, wir haben uns dadurch gekämpft, in einem therapeutischen Akt das Album geschrieben und sind nun jeden Tag daran erinnert, dass der Tod unseres Freundes uns näher zusammengebracht hat und wir ihm zu ehren so willensstark geworden sind, die Aufnahmen zu beenden. Darauf sind wir stolz, aber wir vermissen ihn sehr.“ So nah jedenfalls, klang die Trauer musikalisch noch nie.
Avenged Sevenfold – „Nightmare“
Ursprünglich erschienen in Piranha 09/2010.