Mehr als nur Fussball
Das wohl herausstechendste Merkmal der jungen Band Civil Twilight dürfte ihre Herkunft aus Südafrika sein, und das obwohl man ihrem Sound die Herkunft kaum anzuhören vermag. Denn auf ihrem Debütalbum beweisen die Jungs aus Kapstadt, dass sie eigentlich in der Tradition vornehmlich britischer Bands stehen: „Naja, wir haben die britische Tradition von klein auf erlernt, so dass unsere Musik ebenfalls von der europäischen Herkunft geprägt ist. Der starke Einfluss von Bands wie Oasis oder Radiohead war im Radio nicht zu überhören“, sagt Richard Wouters, der Drummer der Band. Das sie aus Südafrika kommen sei hingegen kaum zu hören, vielleicht noch in dem Gefühl, dass die vierzehn ruhigen Rocksongs vermitteln: „Das Meer, der Strand, die Schönheit des Landes aber vor allem die ruhige und entspannte Lebensart – das sind die subtilen afrikanischen Einflüsse auf dem Album.“ Und das ist es auch, was sie vermissen, seit sie sich auf den Weg in die USA gemacht haben – zuerst nach Los Angeles, dann nach Nashville. Richard bezeichnet die Ankunft in den USA als Schock: „L.A. hat uns völlig überrannt, wir sind damit gar nicht klar gekommen. Wir haben uns als Fremdkörper gefühlt, waren weder hier angekommen, noch zu Hause.“ In Nashville war es ruhiger, und sie haben sich an die heimatliche Entspanntheit erinnert gefühlt. Auch das ‚Dazwischensein‘ hat sich gelegt, nur das Meer und die Landschaft Südafrikas vermissen sie noch immer.
Civil Twilight – „Civil Twilight“
Ursprünglich erschienen in Piranha 09/2010.