Aufnahmen im Schichtdienst
Für die meisten Bandmitglieder von Barren Earth ist die Arbeit an einem neuen Album eine Herausforderung. Nicht nur, weil die Band so innovativ und skrupellos Death Metal, Progressive Rock, Folk und Jazz miteinander mischt, sondern auch und gerade, weil eigentlich nur Olli-Pekka Laine, Bassist und Begründer der finnischen Supertruppe, Barren Earth als Hauptprojekt betreibt. Die anderen Mitglieder spielen in so illustren Kombos wie Swallow the Sun, Moonsorrow oder Kreator mit. „Das neue Album ist ein kleines Wunder“, gesteht Laine, denn es entstand in der Zeit kreativer Pausen bei den anderen Bands. „Im Sommer war da dieses Loch, und alle hatten Zeit. Wir haben im Studio campiert und immer wenn einer Zeit hatte, kam er vorbei und hat ein paar Takes gespielt. So ist das Album im Schichtdienst entstanden.“ Dabei haben die einzelnen Mitglieder ihre Interessen und musikalischen Vorlieben im Studio ausgelebt, um so den einzigartigen und ungewöhnlichen Soundmix der Band hervorzubringen. Dabei gesteht Laine, sei die Ausrichtung immer auf gutes Songwriting gewesen: „Wir wollten zwar unsere Grenzen ausloten, haben aber die Extreme nicht absichtlich forciert. Jeder hat etwas mitgebracht, den Stil erweitert und so ist das Album enstanden, als kontinuierliche Fortentwicklung der Interessen der Bandmitglieder. Immer mit Blick auf die Melodien.“ Nun bleibt also nur noch, das Material auch live vorzustellen, aber auch das erfordert wohl ein kleines Wunder, wie Laine meint: „Ich habe schon mal eine Tabelle erstellt und wenn alle gleichzeitig Urlaub nehmen, sollte es wohl klappen.“
Ursprünglich erschienen im Piranha 04/2012 und auf Piranha.tv