Classic Game Tipp: Test Drive (Amiga, Atari ST)
Classic-Review: Test Drive (1987) von Accolade für C64, Amiga und Atari ST
ursprünglich erschienen in Kreuzer 06/2010.
Eigentlich gibt es drei historische Fakten an Test Drive, die in Bezug auf die Geschichte von Computerspielen bemerkenswert sind. Da wäre zum ersten der Publisher Accolade. Gegründet von zwei Programmiererlegenden, die bei Activision ausgestiegen waren, als es Uneinigkeit darüber gab, ob man sich auch auf Heimcomputer wie den C64 oder den Amiga als Spielekonsolen konzentrieren sollte. Accolade lag damals goldrichtig und begründete mit „Test Drive“ seine erfolgreichste Lizenz, die das Rennspielerlebnis auf dem C64 revolutionierte und das Flair eines Arcade-Racers in 3D äußerst authentisch auf den heimischen Computer transportierte.
Das Spiel war dabei so erfolgreich, dass die Designer Brad Gourd und Don Mattrick – Fakt Nummer 2 – nach dem Erfolg von Test Drive mit ihrem damaligen Entwicklerstudio Distinctive Software mit Electronic Arts verschmolzen und dort, basierend auf Idee und Design des 1987er Originals, die bis heute laufende Need For Speed-Reihe begründeten. Sowohl die Flucht vor der Polizei als auch die Sportwagenlizenzen von Ferrari, Lamborghini, Porsche und Co. waren ein zentrales Motiv bei Test Drive, ebenso sehr wie bei NFS.
Was aber das eigentlich bemerkenswerteste Novum des Spiels darstellt und bis heute von nur wenigen Rennspielen übernommen wurde, ist der erste Einsatz eines Schadensmodells. Wer bei Test Drive einen Crash verursacht, der wird seinen Ferrari Testarossa zu Schrott fahren. Im Spiel gab es dafür erstmals eine Animation, die eine zerborstene Windschutzscheibe zeigte. Probefahrten gibt es unter anderem unter: www.c64games.de oder www.lemon64.com.