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Film und andere Metaphern

Die Metapher des Soundtracks für ungedrehte Filme ist schon etwas angestaubt, und ja, sie ist abgenutzt, schon zerschlissen von übermäßigem Gebrauch.
Trotzdem dürfte es schwer fallen, sie zu Umgehen, wenn man sich des neuen Albums der geschäftigen Kreativwunder James Lavelle und Pablo Clements annimmt. Nicht umsonst nennen UNKLE ihr Album „End Titles … Stories for Film“ – das Werk hört sich an, wonach es benannt ist. Und man beachte, dass das Album nicht ein Soundtrack ist, sondern eine eklektische Sammlung von Stücken, die allesamt fiktive Geschichten abschließen und vertonen. Dabei vermischen UNKLE geschickt so unterschiedliche Einflüsse wie Garage, Stonerrock, Klassik, Country, Folk, Psychedelic und Electro. Jeder Titel steht dabei ebenso sehr für eine Idee, die sich filmisch sicher gut fassen lassen würde. Doch das Album ist auch eine akustische Metapher für unterschiedliche Linien, die alle an einem Endpunkt ankommen und sich hier vereinigen: unterschiedliche Musikstile, die alle hier verschmelzen.

Ursprünglich erschienen im Piranha 08/2008.