Game-Tipp: „24 – The Game“ (PS2)

Wenn der Terroristenbekämpfer Jack Bauer einen schlechten Tag hat, dann bedeutet das für den Rest der Welt, sie steht mal wieder vor ihrem Ende. Die bösen Jungs versuchen in regelmäßigen Abständen mit Hilfe schmutziger Bomben oder Krankheitserregern oder anderen noch hinterhältigeren Methoden der freien Welt zu Leibe zu rücken und ihre Ziele, wie auch immer geartet, durchzusetzen. Auftritt der Counter-Terrorist-Unit, kurz CTU, deren Nummer Eins Jack Bauer sich in den nächsten 24 Stunden mit der Rettung der Welt beschäftigen muss. Der heutige Tag (der Tag des Spiels) hat wiederum alles zu bieten, um Jack die Laune zu verderben. Terroristen, ein Biotoxin, ein Attentat auf den Vizepräsidenten und viel zu wenig Zeit.

Die Story der Games-Umsetzung des Serienhits „24“ ist stark an die Serie angelehnt und spielt zwischen der zweiten und der dritten Staffel der Serie. Fast alle Charaktere der Serie sind auch hier als Protagonisten dabei und durch detaillierte Gesichtsscans auch brillant eingefangen. Die Originalstimmen runden das Ganze dann noch ab, so dass tatsächlich ein gewisses Serienflair aufkommt. Allerdings ist der wichtigste Faktor der Serie die ständig in Echtzeit ablaufende Handlung, die Überblendungen einzelner Handlungen und ein dadurch entstehender Zeitdruck, der sich auf den Zuschauer überträgt. Und genau in diesem Punkt hat das Spiel leider nicht die Möglichkeit sich an die Serie zu halten. Im Spiel ist es oftmals nötig Zeitsprünge in Kauf zu nehmen und auch die Handlungen sind nicht in Echtzeit. Zwar hat man immer wieder Zeitlimits eingebaut, doch meist tritt die akkurate Umsetzung der Serie zu Gunsten einer besseren Spielbarkeit zurück.

Das Spielkonzept ist stark an 3rd-Person-Action wie „Splinter Cell“ orientiert, bietet aber auch eine Menge unterschiedlicher Variation, wie etwa die Auto-Verfolgungsjagden und Rätselelemente. Kleine, aber herausragende Neuerung: man kann und sollte Gegner festnehmen und nicht zwangsläufig erschießen. So bleibt das Spiel weniger brutal und realistischer als andere Spiele dieses Genres.

Insgesamt kommt die Stimmung der Serie sehr gut rüber, mal davon abgesehen, dass die Echtzeit nicht immer akkurat ist. Insbesondere die grafische und akustische Umsetzung der Figuren, aber auch die storytechnische Ergänzung bestimmter Handlungsstränge zwischen der zweiten und dritten Staffel machen das Spiel für jeden Fan der Serie zu einem absoluten Muss. Die Atmosphäre ist dicht und spannungsgeladen, wozu nicht in kleinem Maße auch der Soundtrack beiträgt, und auch die spielerische Herausforderung ist nicht schlecht, da man sich immer wieder einer erbarmungslos davonrennenden Uhr gegenüber sieht. Ein sehr gelungenes Actionspiel.

Der Artikel ist auf www.scoolz.de erschienen.
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