Game-Tipp: „CivCity Rom“ (PC)

Im Spiele-Universum von „Civilization IV“ kann man eine Zivilisation errichten, man kann Städte bauen und Weltwunder errichten. Das man dabei ein wenig wie von oben herab auf einen Ameisenhaufen blickt, mag einem Gott-Gefühle vermitteln, doch es lässt einen auch große Distanz zu seinem Volk spüren. Diese Distanz wurde nun zumindest mit einer Zivilisation verringert, denn mit „CivCity Rom“ kommt eine Art Zwischenschritt auf den Markt. Hier geht es nicht mehr um Königreiche, die in die Demokratie geführt werden sollen. Nein, hier heißt es: „Ave Bürger!“ Als Verwaltungsbeamter der Stadt Rom darf man hier nach Herzenslust dem Städtebau frönen.

Dabei geht „CivCity“ ähnlich vor, wie schon sein großer Bruder „Civilization“, denn das Spiel wurde von den selben Machern entwickelt. So erforscht man ein wenig Technologien, schaut bei neuen Techniken oder Gebäuden in die Zivilopädie und lässt sich ganz pädagogisch wertvoll erklären, was es mit dem Konzept „Brot und Spiele“ auf sich hat, und verbessert Stück um Stück die kleine Stadt. Bürger brauchen Schließlich Nahrung, Wasser, Sicherheit, Gesundheit, Entertainment und Glaube. All das muss man als guter Präfekt den lieben Bürgern zukommenlassen. Das bedeutet eine Menge Arbeit und viel Geklicke, um der mehreren Hundert Gebäude und mehr als 70 Technologien Herr zu werden.

Und genau darin unterscheidet sich „CivCity Rom“ von den anderen Städtebau-Simulationen. Eine enorme Auswahl unterschiedlichster Elemente, die zusammen das Stadtbild ergeben. Leider jedoch muss man sagen, dass „CivCity Rom“ ebenso wie schon „Civilization IV“ ein wenig an der nicht ganz so tollen Grafik krankt, denn das bald erscheinende „Caesar IV“ zum Beispiel verspricht zumindest in der Vorschau deutlich anspruchsvollere Optik. Da nützt auch das witzige Feature von Einsicht in die Häuser der Bewohner nicht viel, das am Anfang noch Spaß macht, aber auf Dauer nicht als Hingucker reicht.

Sehr schön dagegen ist wieder einmal die Einbindung in einen historischen Kontext (das alte Römische Reich), das minimal-aggressive Szenario, bei dem es um Aufbau und nicht Zerstörung geht, das dem Spiel einen „Ab 6 Jahren“-Button eingebracht hat, und die Kooperation mit www.wissen.de/rom bei der ein Lateinwettbewerb ausgerufen wurde, bei dem Schüler viele tolle Preise gewinnen können. Wer die sonst eher verstaubte Sprache mit neuem Leben zu füllen vermag, der kann zumindest aus Schülersicht nicht so viel falsch gemacht haben. Tolles Engagement für ein solides und umfangreiches Spiel.

Der Artikel ist auf www.scoolz.de erschienen. >> Originallink