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Game-Tipp: „Civilization IV“ (PC, Mac)

Seit Sid Meier im Jahre 1991 den ersten Teil der „Civilization“-Reihe entwickelte, erfreut sich die Reihe konstanter Beliebtheit. Das Spielkonzept ist interessant und bietet viele Möglichkeiten. Der Spieler übernimmt als quasi Gott gleicher Herrscher ein Volk und muss es aus der Barbarei herausführen und so eine Zivilisation gründen. Dabei entwickelt er Technologien, gründet Städte, treibt Handel und verteidigt sein Reich.

14 Jahre später hat sich am Grundgerüst nicht viel geändert, doch in den Details liegt der Fortschritt. So kann man mittlerweile zwischen verschiedenen Staatsformen wählen, Religionen ausrufen, Handelssysteme bestimmen und zahlreiche Entwicklungen vorantreiben. Die Zivilisation wird vielschichtiger und umfassender. Wie schon die drei Teile zuvor bietet auch „Civ IV“ wieder die Möglichkeit Weltwunder zu bauen – Eiffelturm gefällig? – oder knapp 200 historische Persönlichkeiten kennenzulernen. Da sitzt man schonmal mit Ghandi am Verhandlungstisch oder führt Krieg mit Washington.

Im Vergleich zum Vorgänger bietet „Civ IV“ eine nett animierte und detailreiche 3D-Welt, neue Animationen beim Bau von Wundern, eine mehr an Echtzeit erinnernde Steuerung und einen Multiplayer-Modus. „Civ IV“ ist immer noch rundenbasiert, was das hektische Geklicke der Echtzeitstrategie zwar umgeht, aber teilweise das Spiel in die Länge zieht.

Das Spiel hat gegenüber anderen Strategiespielen den Vorteil, dass es diverse Optionen gibt zu gewinnen. So kann man entweder kriegerisch die Welt erobern oder einen diplomatischen Sieg erringen, in dem man die UNO entwickelt und dort zum Oberhaupt des Staatenbundes gewählt wird. Man kann einen Entwicklungssieg davontragen, in dem man als ersten Alpha Centauri entdeckt oder einfach einen Punktsieg. So eine Vielfalt erlaubt es, sich frei zu entfalten und die Gewalt beiseite lassen zu können – gut für Build-Em-Up-Fans.

Leider haben sich die Entwickler bei der Weiterentwicklung des Spieles nicht allzu weit aus dem Fenster lehnen wollen und so ist es eigentlich egal, ob man freie Karten oder Szenarien spielt, da keine Handlungsbögen entwickelt werden. Die Taktik ist immer die selbe. große Landkarten, viele schwarze Flecken und nun auf: eine Zivilisation gründen. Es erfolgt keine Einbettung in eine Rahmenhandlung, und einen Unterschied zwischen den Kampagnen kann man nur an der Topographie erkennen. Hier hat man viel Potential des Spieles einfach verschenkt.

Und weil es immer wieder auffällt: auch die Entwickler von „Civ IV“ haben in Bezug auf lästige Bugs im Spiel und schlampiges Testing eine Rüge verdient. So ist das Tutorial nicht mit deutschen Audios versehen, die Befehlszeilen sind ständig im Hintergrund zu lesen und massig Flüchtigkeitsfehler machen das Spiel zum Albtraum eines Duden-Fanatikers. Das muss einfach nicht sein.

Der Artikel ist auf www.scoolz.de erschienen. >> Originallink