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Tattoo-News

Farbige Augäpfel

Die extremsten Körpermodifikationen stammen, wie auch dieser Trend, häufig aus Nordamerika. Als vor etwa sechs Jahren die ersten Tattoo-Artists in Toronto damit zu experimentieren begannen, Augäpfel zu tätowieren, da war diese Art der Körperkunst nur den Hartgesottensten vorbehalten. Bei dieser Technik wird die Farbe in die weiße Hornhaut des Auges „eingelassen“. Sie verteilt sich und färbt so das gesamte Auge in der gewünschten Farbe. Mittlerweile ist der Trend weltweit angekommen, und Musiker wie der jamaikanische Dancehall-Star Alkaline schockieren mit dämonischen Blicken aus schwarz-gefärbten Augen. Aber Vorsicht: noch weiß niemand, wie hoch das Risiko einer Erblindung oder sonstigen Erkrankung ist!

Die dritte Dimension

Nicht nur auf der Leinwand und dem heimischen Fernseher müssen wir uns seit einiger Zeit an die Tiefendimension bislang zweidimensionaler Bilder gewöhnen, denn der Trend hat in den USA seit einiger Zeit auch bei Tätowierungen Einzug gehalten. Klar, dass man nun auch in Deutschland zur 3D-Brille greift – natürlich nur metaphorisch gesprochen, denn der Trend bietet Bilder, die so genial auf die Haut gebracht werden, dass ein plastischer 3D-Effekt ganz ohne Brille entsteht. Gern genommen sind Tiermotive wie Schlangen oder Skorpione, die „über den Körper kriechen“ oder alles, was die Haut „öffnet“ und einen Blick darunter erlaubt: Reißverschluss, Knöpfe, Risse oder Wunden.

Trash aus Würzburg

Unser letzter Tattoo-Trend stammt mal nicht aus Übersee sondern aus deutschen Landen. Seit einigen Jahren schon prägt das Würzburger Studio Buena Vista Tattoo Club einen Stil, der sich Realistic Trash Polka nennt und der nun auch international Nachahmer und jede Menge Fans gefunden hat. Der Stil ist stark avantgardistisch und verbindet fotorealistische Motive wie Portraits oder Gegenstände mit grafischen Elementen wie Kreuzen, Strichen oder Flächen. Die Motive sind meist zweifarbig in kontrastreichen Farbkombos wie Schwarz-Rot oder Schwarz-Blau gehalten.

Zeig mir deine Zähne

Wenn die natürlichen Zähne irgendwann nicht mehr so wollen, wie sie sollen, dann greifen viele Menschen zu künstlichen Kronen. Diese werden von Zahntechnikern speziell aus Keramik angefertigt. In den USA sind nun Techniker auf die findige Idee gekommen, individualisierte Kronen anzubieten und somit „Tattoos“ auf Zähnen anzubringen. Hierbei wird die Farbe noch vor der „Aushärtung“ auf der Krone aufgebracht und dann später komplett fertig „tätowiert“ vom Zahnarzt einfach nur noch im Mundraum installiert – ganz ohne Stechen.

Harter Rocker ganz weich

Robbie Williams hat schon so einige Tattoos auf seinem Körper und jede Menge Stories zu erzählen, was sie ihm bedeuten. Aber keine Geschichte ist so süß, wie die zu seinem neuesten Tattoo. Auf dem linken Arm prangt seit neuestem ein kleiner schnuckeliger Teddybär mit einem großen „T“ auf dem Bauch. Williams hat ihn sich dort stechen lassen, um immer seine im September 2012 geborene Tochter Theodora „Teddy“ Williams bei sich zu haben. Da wird der harte Rocker und Society-Rebell ganz weich und handzahm.

Missglückter Fan-Aufruf

Gerade erst hat One Direction-Star Harry Styles sich einen riesigen Schmetterling auf den Bauch stechen lassen und schon ist die Gruppe wegen ihrer Tattoos wieder in den Schlagzeilen. Diesmal jedoch nicht wegen der eigenen. In einem Tweet stellte die Boyband Fans mit einem One Direction-Tattoo in Aussicht im neuen Film der Band aufzutreten. Der Tweet, die Tattoos per Foto einzuschicken, brachte Eltern auf die Barrikaden, die darin einen versteckten Aufruf sahen, sich für die Gruppe tätowieren zu lassen. Problematisch insbesondere, da viele Fans nicht mal volljährig sind. Es dauerte nicht lange, da war der Tweet wieder Geschichte und die Band musste sich öffentlich entschuldigen.

Problematische Farben

Schon seit längerer Zeit sind die für Tätowierungen verwendeten Farben bei den deutschen Behörden unter Verdacht gefährliche Stoffe zu beinhalten: krebserregend, giftig und risikobehaftet. 2009 hatte man deshalb eine Verbotsliste erstellt und diverse Stoffe in den Farben verboten. Stiftung Ökotest hat nun im Januar eine Studie veröffentlicht, nach der immer noch – also vier Jahre nach der gesetzlichen Regelung – mindestens die Hälfte aller in Deutschland verwendeten Farben gefährliche Inhaltsstoffe hat. Schlimmer noch: „Fünf farbige und zwei schwarze Tattoofarben hätten sogar überhaupt nicht verkauft werden dürfen.“ Hier herrscht dringend Handlungsbedarf seitens der Ämter, der Tätowierer und vor allem der Hersteller!

Jeder Dritte bereut sein Tattoo

In England haben Dermatologen des Royal Blackburn Hospital gerade eine Studie veröffentlicht, nach der fast jeder dritte Tätowierte es bereut, sich tätowiert zu haben. Die Studie, die mittels Befragung von knapp 600 Tätowierten in einem Zeitraum von 6 Monaten durchgeführt wurde zeigt auf, dass insbesondere Tätowierungen, die in jungem Alter erworben werden häufig zu Reue führen. Je jünger man ist, wenn man sich tätowieren lässt, desto wahrscheinlicher ist es, dass man es später bereut – dabei zählen schon wenige Jahre, wie die Studie aufzeigt. Interessant ist auch, dass vor allem Männer sich ihre Tattoos wieder wegwünschen, Frauen sind weitaus zufriedener mit der Körperkunst.

Wechselnde Tattoos

Tattoos sind permanent und immer gleich – wie langweilig. Die Firma MoodInq verspricht jetzt Abhilfe durch eine Technologie, die sie „programmierbare Tattoos“ nennt. Dazu wird von einem Hautarzt eine elektronisch Tattoo-Matrix unter die Haut gepflanzt, die dann mittels eines Computers je nach Bedarf programmiert werden kann. So kann man jeden Tag mit einem anderen Tattoo-Design unter der Haut herumlaufen. Einfach Scanner drüber und schon hat man einen neuen Namen auf dem Oberarm stehen. Klingt zu schön, um wahr zu sein? Ist es auch: es handelt sich um einen Aprilscherz der Kollegen von Thinkgeek.com, der aber bis heute mit viel Getöse durch die Internetforen zieht. Ein Bedarf scheint da zu sein.

Tattoo-Convention XXL

Haben Sie Lust das Kunstwerk auf Ihrer Haut mal so richtig schick auszuführen? Oder vielleicht sich bei einem Star-Tätowierer ein neues anfertigen zu lassen? Dann sind Tattoo-Conventions genau das richtige für Sie – die Daten einiger deutscher Termine haben wir Ihnen hier aufgeführt. Doch wer so richtig dick auftragen möchte, der kann das ganze auch eine Nummer größer haben. Etwa auf der britischen Tattoo Jam in Doncaster, England, die vom 11. bis zum 13. Oktober 2013 wieder ihre Pforten öffnet – www.tattoojam.com. Tattoo Jam gilt als die größte Messe Europas (wenn nicht sogar der Welt) und ist für die Organisation von mehr als 300 Tattoo-Artists, Seminaren, Bands, Wettbewerben und dem Tattoo Master’s Ball als grandiosem Szene-Event sogar vom Guinness Buch der Rekorde ausgezeichnet worden.

Die schönste Tätowierte des Landes

Zwar tragen auch die Topmodels dieser Welt das ein oder andere Tattoo, aber diese Art „tätowierter Schönheiten“ sind hier nicht gemeint. Vielmehr geht es um Beauty mit Tattoo, so richtig. Letztes Jahr wurde das Model Red Pearl in Chemnitz zur „Miss Tattoo-Model 2012“ gewählt und zog damit in die Gruppe gestochener Topmodels ein, die von so mancher Zeitschrift der Szene prangen. Aufgrund des großen Erfolgs wiederholt die veranstaltende www.tattoo-modelkartei.de den Wettbewerb dieses Jahr, allerdings auf der 6ten Internationalen Tattoo Convention in Bregenz (24./25.08.), wo „Miss Tattoo-Model 2013“ gesucht wird. Auf die Gewinnerin warten jede Menge professioneller Foto-Shootings mit diversen Szene-Fotografen, ein Tattoo-Gutschein und ein Cover-Shooting für eine Zeitschrift.

Ein Bild und tausend Worte

In jedem guten Tattoo steckt eine Geschichte. Das zumindest behauptet Motocross-Legende und Tattoo-Enthusiast Carey Hart, der seit 2004 ein Tattoo-Studio in Las Vegas betreibt und selber so einige Bilder und Geschichten zu offenbaren hat. In seinem Buch „Tattoos und ihre Geschichten“ (Ullmann, 9,99 Euro) das gerade als Softcover erschienen ist, erzählt er zusammen mit Fotograf Bill Thomas 42 persönliche und interessante Geschichten von Menschen und ihren Tätowierungen. Geprägt vom Umfeld in der Stadt der Spieler berichten Pin-Up Models, Geschäftsleute und Showstars von ihren Hautbildern und wie sie dazu gekommen sind. Wie etwa Chauffeur Blaine, der den ganzen Tag im Anzug arbeiten muss, darunter aber ein beeindruckendes Chest-Piece trägt, dass seinen Willen zum Aufstieg in der Glamour-Welt Las Vegas repräsentiert. Spannend und inspirierend!

Revolutionär oder Trash – Ed Hardy

Surfer, Künstler, Tätowierer, Designer, Trash-Ikone und vieles mehr – mit dem Namen Ed Hardy verbindet man so einige Klischees und jede Menge wilder Geschichten. Da geht es um sein Geschick, einen eigenen Tattoo-Stil zu entwickeln und diesen sogar salonfähig zu machen. Da geht es um Stars und Sternchen, die seine Designs tragen. Und natürlich geht es um das große Geld mit einem Label, das Weltruhm erreicht hat. Und schließlich geht es darum, wie Hardy seinen eigenen Namen von Lizenznehmer Christian Audigier zurück erstreiten musste. Nun hat Ed Hardy seine Memoiren geschrieben und erzählt in „Wear Your Dreams – My Life in Tattoos“ (St. Martins Press, ca. 22 Euro auf Englisch) die Dinge aus seiner Sicht. Eine deutsche Übersetzung des Buches soll für 19,99 im Oktober bei Metrolit erscheinen.

Wild Girl Demi Lovato

Die süße Sängerin und Schauspielerin, die vielen wohl noch aus Disneys Camp Rock bekannt sein durfte ist gerade einmal  zarte 20 Jahre alt aber sammelt Tätowierungen wie ein Hell’s Angels Rocker. Mittlerweile zieren knapp ein Dutzend Tattoos unterschiedlicher Größe und Machart ihren Körper. Besonders beliebt sind bei Lovato Schriftzüge, die sie inspirieren sollen. So steht „You make me beautiful“ (Du machst mich schön) zusammen mit einigen Federn auf der Seite ihres Oberkörpers – inspiriert von einem Song der ihr Leben verändert hat, wie die Lovato sagt. Neuester Spruch auf ihrem Körper: „now I’m a warrior“. Die Worte stammen von ihrem eigenen, vierten Album „Demi“ und erinnern sie an Konflikte in ihrem Leben, und daran dass diese sie stärker gemacht hätten .

Zusammengestellt für und teilweise abgedruckt in Perfect Ink #1.2013