Musik-Features

Soundcollagen aus der Garage

Es gibt sie noch, dieses Relikt aus einer Zeit vor Youtube, Castingshows und Auto-Tune-Software: die Garage. Und wie schon in den Zeiten unserer Eltern ist sie das Refugium für unangepasste Jugendliche, für laute Musik ohne klare Zielsetzung, für Musiker, die nicht mit einem Auge auf den Grammy, Echo oder Juno schielen. Dass solche Indie-Rock-Punk-Blues-Mucke aber auch heute noch gebraucht wird (und sehr wohl Preise erhalten kann), beweisen uns mit ihrem internationalen Debüt einmal mehr The Pack A.D. „Man kann Erfolg doch nicht planen“, meint auch Drummerin Maya Miller, „aber darum geht es ja auch nicht. Wir machen seit je her Musik, die wir selber gut finden und die wir hören mögen. Mehr geht nicht. Ach ja, und natürlich ist es einfach klasse, mit meiner besten Freundin Musik machen zu dürfen.“ So geradeheraus wie ihre Motivation ist auch ihr Sound, der sich frech durch alle Indie-Stile dieser Rockwelt spielt, mal Grunge, mal Punk, mal Blues zelebriert und immer nach Garage klingt. Schrammelig, düster, direkt – „Das Album ist eine gute Repräsentation unserer Entwicklung als Musiker, die ganz natürlich stattgefunden hat. Wir bringen beide unterschiedliche Ideen und Einflüsse mit, die sich dann im Album wiederfinden. Aber düster klingt das für mich nicht“, meint Maya, gesteht dann aber doch: „Ich bin aber auch kein guter Kritiker meiner eigenen Platten. Im Normalfalle hasse ich meine Musik recht schnell.“ Macht ja nichts, wir wissen es zum Glück besser.

The Pack A.D. – „Do Not Engage“

Ursprünglich erschienen im Piranha 03/2014