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„Wunderschön Brutal!“

Manchmal dauert es ein wenig, bevor der Underground über den Kanal schwappt. Es ist zwar schon das dritte Album der britischen Posthardcore-Band, aber mit „The Sorrow and the Sound“ schaffen Feed the Rhino erst jetzt ihr offizielles europäisches Festland-Debut: „Es ist aufregend für uns“, versichert Oz, der Bassist der Truppe, „weil wir gerade erst auf ein größeres Label gewechselt sind und nun auch international veröffentlicht werden.“ Doch wer sind diese fünf Jungs aus dem Großraum London eigentlich? Eine Recherche endet schnell, denn die Band spielt sich zwar in UK den Wolf, mit hunderten energiegeladener Shows, ist aber ansonsten kaum mit Infos im Netz vertreten. „Sorry, das liegt daran, dass Sam eigentlich Batman ist – aber das darfst du jetzt natürlich keinem verraten“, meint Oz. Überhaupt steht die Band auf markige Sprüche und Fuck-You-Posen, die gut zum harten aber melodischen modernen Metalsound („Ich nenn die Musik einfach ‚wunderschön hart‘!“) passen. Auf Fotos zeigen die bis zum Anschlag tätowierten Briten gerne den gestreckten Mittelfinger. Der Bandname etwa bezieht sich auf Frauen, die sich sexuell für die Befriedigung des männlichen Egos hergeben – „das ist aber offen für Interpretationen“, kommentiert Oz. Und auch für die Zukunft, lassen sich FTR nicht festlegen. Statt dessen gibt es lässige Witze und jede Menge provokanter Attitüde: „Wir erobern die Welt, eine Bühne nach der anderen!“

Feed the Rhino – „The Sorrow and the Sound“

Ursprünglich erschienen im Piranha 06/2014