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Auf zu den Sternen!

Zwischen Science Fiction und Musik besteht eine interessante, wenn auch nicht ganz einfache Verbindung, denn eine außerirdische oder wirklich zukünftige Musik jenseits unserer Vorstellungskraft hat noch niemand produziert – wie auch, wenn man im Hier und Jetzt verankert ist. Vielmehr nutzen Musiker die Themen der SF für ihre Texte, bleiben aber musikalisch in bestehenden Genres. So auch die amerikanischen Rocker von Starset um Sänger und Mastermind Dustin Bates, deren Sound zwischen Industrial, Rock und Elektronik pendelt. Bates behauptet er spreche als Botschafter für eine geheime Gesellschaft von Wissenschaftlern, die Nachrichten aus der Zukunft vom Planeten Prox empfängt, die die Menschheit vor schweren Fehlern bewahren soll: „Der Starset Society geht es darum, aufzuzeigen, wie sich das Leben der Menschen in der Zukunft verändern wird, politisch, gesellschaftlich, wirtschaftlich und philosophisch.“ Mit „Vessels“ legt die Band nun schon die zweite Reihe von Erkenntnissen über die Zukunft vor, die in Industrialsongs verpackt die Menschen wachrütteln sollen. Bates ist dabei nicht von der optimistisch-utopischen Position des Menschen im Kontakt mit Aliens abzubringen: „Wir müssen uns der Dynamik klar werden, dass man die Dinge sich langsam und stetig verändern. Gerade die Frage der Automatisierung der Arbeit ist relevant – wir können auf Dauer nicht so weiter machen. Aber die Veränderungen sind keine radikale neue Position, sie geschehen langsam und so müssen auch die Lösungen langsam und stetig eingeführt werden. Radikale Schritte, wie jetzt propagiert sind nur Ablenkungen. Lass es mich so sagen, wir müssen irgendwann ‚da raus’, in das All. Hier sind wir nur einen Schritt von der Katastrophe entfernt, die Kolonialisierung des Alls, das ist unser Sicherheitsnetz für das Überleben der Menschen.“ Wie gut also, dass wir mit den Starset-Alben dann schon mal ein paar Blaupausen für die Zukunft bekommen – so können wir uns auf ein Leben auf Prox vorbereiten.

 

Starset – „Vessels“