CD-Tipp: Brutus – Unison Life

Die pandemische Zwangspause ohne Auftritte und Touren hat so einigen Musikern ungeplant Zeit eingebracht, die es im Idealfall mit frischen Ideen und gewagten Experimenten zu füllen galt. So auch bei den belgischen Post-Hardcore-Alternative-Rockern von Brutus. Andertalb Jahre Zeit, um am neuen Album „Unison Life“ zu feilen, um Sounds auszuprobieren, um alles zu verdichten und unbekannte Wege zu beschreiten. Die Musik ist getrieben, ruhelos und teilweise brachial, dann wieder fein und melodisch, immer jedoch ein wenig „haunting“, wie der Opener „Miles Away“ intensiv klar macht. Sängerin Stefanie Mannaerts‘ Stimme verfolgt den Hörer eindringlich durch einen Nebel aus Gitarren und bleibt über das ganze Album präsent ohne je zu sehr greifbar zu werden. Dafür rocken Brutus durch alle Genres, wechseln das Tempo, werden für Momente leiser, nur um dann noch mal voll aufzudrehen und dieser Pandemie den Mittelfinger zu zeigen – denn „Unison Life“ dürfte live grandios klingen. Wir werden sehen.