Musiker auf Reisen
Wenn Musiker die Welt sehen, dann meistens aus dem Tourbus oder dem Hotelfenster.
In der hektischen Zeit des Tourens bleibt zwischen Soundcheck, Interviews und Konzerten nur wenig Freiraum sich mit der jeweiligen Kultur und den besuchten Ländern zu beschäftigen. Darum haben The Fray sich nach dem letzten Album und dem zermürbenden Leben einer erfolgreichen Rockband auch ganz besonders viel Zeit genommen, um die Welt zu sehen und sich selbst zu finden: „Wir waren völlig aufgebraucht, haben teilweise 15 Stunden am Tag nur gearbeitet und uns dabei selbst verloren. Dann gab es einen Tag, mein 30. Geburtstag“, sagt Isaac Slade, Sänger und Kopf der Band, „als wir alle zusammen saßen und daran gezweifelt haben, ob dieser Job richtig für uns ist. Es gab einen Bruch. Wir haben aufgehört zu arbeiten und sind auf Weltreise gegangen, ohne Tourbus, die Menschen sehen.“
Sie haben sich von den überflüssigen Extras des Musiker-Daseins befreit, sind mit Inspirationen zurückgekehrt und haben danach mit „Scars & Stories“ ein Album aufgenommen, dass zu den Wurzeln ihrer Musik findet. „Wir haben das Album auf die essentiellen Elemente reduziert“, erklärt Slade den unprätenziösen Stil der Songs. „Wir haben den Exzess weggelassen und uns endlich wieder wie die Jungs aus Denver gefühlt, die wir beim ersten Album waren.“ „Scars & Stories“ ist ein Reisebericht: einmal um die Welt und dann zurück nach Hause.
The Fray – „Scars & Stories“
Ursprünglich erschienen im Piranha 03/2012 und auf Piranha.tv