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Spielen auf dem neuen iPad

Gaming auf dem iPad 3

 Dank einer Displayauflösung von 2048×1536 besticht das neue iPad 3 mit brillanter Grafik und möchte so vor allem auch als Ersatz für mobile Gamekonsolen überzeugen. Doch was ist dran am HD-Rausch für iPad-Gamer?

Es ist die Erkenntnis jeder Studie über die Nutzung von Videospielen: wer heute spielt, der tut dies immer häufiger auf einem mobilen Gerät wie seinem Smartphone oder einem Tablet-PC. Kein Wunder also, dass gerade der Tablet-Klassenprimus Apple sich mit seinem neuen, mittlerweile dritten iPad voll auf diesen potentiellen Kundenkreis stürzt und hier dank neuester Technik einen „verschärften“ Konkurrenten ins Rennen schickt. Verschärft deswegen, weil die wohl wichtigste Neuerung im sogenannten Retina-Display zu finden ist, aber auch die Rechenleistung und die WiFi- und WLAN-Fähigkeiten des Geräts ausgebaut wurden.

Spektakuläres Display

Das Display des iPad 3 kann im Gegensatz zum Vorgängermodell glatt mit der vierfachen Anzahl an Pixeln aufwarten: 2048×1536 Bildpunkte liefern eine für mobile Geräte ungeahnte und ungeschlagene Bildschärfe, die es dem Nutzer erlaubt jetzt nicht nur HD-Filmchen und superschöne Fotos auf dem Gerät anzuschauen, sondern eben auch alle Videospiele in neuer, brillanter HD-Qualität zu genießen. Einziger Wehrmutstropfen: bislang sind nur eine Handvoll Games überhaupt für die neue Optik überarbeitet worden und liefern „echte“ HD-Qualität. Der Rest der Spiele, die mit gerade einmal einem Viertel der grafischen Brillanz auskommen müssen, werden aber geschickt skaliert und so optisch trotzdem aufgewertet.

Kraftvoller Prozessor

Trotz des deutlich höheren Grafikoutputs, der ja auf einmal 3,2 statt nur 0,8 Millionen Pixel zu erhellen hat, schafft das neue iPad diese Leistung ohne signifikanten Abfall in der Darstellungsgeschwindigkeit. Diese kleine Wunderleistung verdankt das Tablet dem neuen Dual-Core Apple A5X Prozessor und dem für die Grafik zuständigen Quad-Core-Chip, die zusammen für rundum ruckelfreies HD-Vergnügen sorgen. Allerdings will soviel Power auch irgendwo untergebracht werden und so ist dem iPad 3 ein wenig die schlanke Linie abhanden gekommen: fast 10% mehr Gewicht bringt das neue gegenüber dem alten iPad auf die Waage – nicht, dass man es in der Form sehen würde. Muskeln wiegen halt und so schlagen trotz graziler Hülle knapp 660g zu Buche, die bei längeren Spielesitzungen mit dem hervorragenden Gyrosensor – zum Beispiel bei Rennspielen oder Shootern – auf Dauer schwere Arme verursachen können.

Games in HD

Aktuell sind aber nur wenige Spiele tatsächlich für das Retina-Display ausgestattet und nicht alle von diesen hätten die Politur unbedingt gebraucht. So sind beispielsweise die nostalgische Momente von Spielen wie „Labyrinth++“ (Cure Games; eine Metallkugel durch ein Holzlabyrinth kippeln) oder „Foosball HD“ (Illusion Labs; ein klassischer Kickertisch) zwar optisch schön anzusehen, brauchen die Retina-Optik aber nicht unbedingt. Anders schaut dies bei iPad-Klassikern wie etwa „Angry Birds“ (Rovio), das es jetzt als „Space HD“-Version gibt, oder „Diamond Dash“ (Wooga) aus. Hier macht die neue, verbesserte Optik das Spielerlebnis gleich noch mal schöner wenn alles funkelt und gestochen scharf auf dem Bildschirm zu sehen ist. Dass aber auch die Skalierung ganz wunderbar funktioniert, beweist beispielsweise ein Spiel wie „Machinarium“ (Samorost), das seine charmante Comic-Steampunk-Optik jetzt noch brillanter präsentiert.

Lohnenswerte HD-Highlights

Um aber so richtig das Display auszureizen und dem iPad zur vollen grafischen Entfaltung zu verhelfen, bedarf es mehr als nur ein paar in HD dahinfliegender Vögel. Da muss man schon auf die reichhaltigen Spielwelten von „Civilization Revolution“ (2K Games) zurückgreifen – auch wenn hier die 500 MB Download einige Wartezeit in Anspruch nehmen. Oder man erreicht eine ungeahnte optische Fülle mit den neu überarbeiteten und grafisch angepassten Versionen beispielsweise von „Asphalt 6“ oder „Modern Combat 3“ (beide Gameloft), die in bestechender Schönheit realistische Umgebungen wiedergeben. Die absoluten Highlights aber dürften „Galaxy on Fire 2 HD“ (Fishlabs) und „Infinity Blade 2“ (Epic) sein, die beide fantastische, fremde Welten von unglaublicher Detailfülle erschaffen, so dass sich die HD-Aufrüstung unbedingt gelohnt hat.

Fazit

Mit seinem Preis von 500 bis 800 Euro (je nach Leistung und Ausstattung) ist das iPad 3 nicht gerade günstig, bietet aber dank brillanter Grafik und kraftvoller Rechenleistung des Quad-Core-Chips das für das mobile Gaming am besten geeignetste Gerät auf dem Markt. Im App-Store finden sich zwar zur Zeit nur wenige HD-Spiele, deren Highlight-Vertreter aktuell gute 4-6 Euro kosten und eine recht stattliche Größe von einem halben Gigabyte verschlingen. Dafür aber bekommt man lohnendes Mobil-Gaming in HD-Qualität.

Ursprünglich erschienen auf t-online.de