Game Tipp: King Arthur 2 (PC)
Historische Schlachten, die es dem Spieler ermöglichen Geschichte ‚selbst’ mitzuerleben und als Feldherr über (beispielweise) römische Legionen zu befehligen, erfreuen sich insbesondere bei der männlich-jugendlichen Klientel großer Beliebtheit und sie bieten zugleich einen Anreiz, sich spielerisch mit der jeweiligen Epoche auseinanderzusetzen. Nicht umsonst sind „Total War: Rome“ oder „Age of Empires“ so erfolgreich. Da aber auch Fantasy-Spiele, die ein Repertoire aus magischen Figuren, Monstern und übermenschlichen Helden ins Feld schicken, sich großer Beliebtheit erfreuen, scheinen manche Spieleentwickler kurzerhand die beiden Genres zu vermischen und so auf noch größeren Erfolg zu hoffen. Heraus kommt, wie etwa im Falle von „King Arthur II“ eine für Historiker ziemlich haarsträubende Mischung, in der, nach dem Arthus in Teil 1 des Spiels Britannien verteidigt hat, der König nun schwer erkrankt daliegt und es am Spieler – in der Rolle eines römischen Feldherren – ist, das Land gegen die dämonischen Horden zu verteidigen… ja, hier stehen gleich mehrere Elemente nebeneinander die nicht passen. Aber das stört bei „King Arthur II“ niemanden – da werden die Arthus-Sage, inkl. Merlin, Morgana und Avalon, mit dem römischen Reich (einige hundert Jahre zuvor aktiv) vermischt und dann auch noch mit mythischen Figuren, Fantasy-Monstern und Magie überlagert. Das ganze Spiel hat dadurch einen sehr skurrilen Charme, bietet aber eben ‚von allem das Beste’, wenn man so will.
Arthus, Merlin, Morgana und Co. bieten das nötige Heldenprofil, um dem Rollenspiel-Elementen genügend Spannung zu verleihen, die Helden auf Questen zu schicken und magische Artefakte, Waffen und sonstige Gegenstände einzusammeln, die einen dann in den Kämpfen stärker werden lassen. Die römischen Armeen sind in Sachen Strategie-Anteil natürlich unschlagbar, da sie im Gegensatz zur frühmittelalterlichen Ritterzeit weitaus taktischer einsetzbar sind, Belagerungen vornehmen und überhaupt ein besseres Militärzeitalter repräsentieren. Da das aber noch nicht genug ist, hat man mit Drachen, Dämonen und Monstern gleich noch einen dritten Aspekt dazu gepackt, der dann für so richtig gigantische Schlachten, für vielseitige und strategisch heikle Momente sorgt. Ein Drache gegen 150 Bogenschützen – wer mag da gewinnen? Oder vielleicht Morgana’s Zauberkräfte gegen die Infanterie? Die Scharmützel sind jedenfalls genial strategisch angelegt, die Missionen vielseitig und alles in allem bietet das Spiel mehr als 50 Stunden fantastischen Strategiespaß – nur muss man den historischen Realismus eben getrost vergessen können.
Ursprünglich erschienen auf www.scoolz.de.