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Was lange währt, wird endlich gut

Punkrock aus London ist natürlich ein Klischee, aber es gibt sie immer noch diese jungen, wilden Bands, die mit drei Akkorden die Musikszene der britischen Hauptstadt auf den Kopf stellen wollen. „Unsere Musik orientiert sich aber weit weniger am Spirit der 1970er als an amerikanischen Vorbildern wie Against Me. Wir stehen total auf diese eingängigen, melodischen Stile und haben uns dort unsere Inspiration geholt“, sagt Josh McKenzie und erklärt damit die Ausrichtung der Band. Die zehn Songs des Albums stecken entsprechend voller kräftiger Riffs, mitreißender Melodien und poppiger Refrains und klingen deutlich eher nach Rise Against als nach Sex Pistols.

Stück für Stück zum neuen Album

Dabei hat die Band die letzten Jahre vornämlich damit verbracht, die Londoner Clubszene zu bereichern und den Apologies-Sound zu verfeinern. Immer wieder mussten Josh und Co. die Veröffentlichung eines Albums verschieben: „Wir haben einfach nicht schnell genug Musik geschrieben. Eine EP folgte der nächsten, weil wir den Fans regelmäßig Musik geben wollten. Wir haben es aber nie geschafft mal ein ganzes Album aufzunehmen.“ Der Vorteil dieser Scheibchen-Taktik liegt nun eindeutig in der großen Reife, die dieses Debüt vorzuweisen hat, wie Josh lachend zugibt: „Naja, wir hatten ja auch genügend Zeit unseren Stil zu finden und daran zu feilen. Ich hätte das zwar gerne anders gehandhabt, aber dafür haben wir jetzt ein großartiges Debüt, das nicht an unserer Unerfahrenheit krankt.“

Apologies, I Have None – „London“

Ursprünglich erschienen im Piranha 10/2012