In jedem Song etwas Neues
Irgendwo im Dickicht des Genre-Dschungels des Metal/Hardcore-Segments, zwischen Metalcore, Death und Noise, hat sich die aus Massachussetts stammende Band Within The Ruins eine kleine Nische erobert. Wie im Tierreich ist es auch hier notwendig, aus der Masse herauszustechen und sich durch eine Spezialisierung an den Lebensraum anzupassen. Mit ihrem dritten regulären Album „Elite“ gelingt der Band um Gitarrist Joe Cocchi dies vor allem dadurch, dass sie grandios variable zwischen den Nuancen der unterschiedlichen Core-Einschläge variieren. Mal verfrickelt und kalkuliert im Mathcore-Stil, mal gerade heraus nach vorne hämmernd, dann wieder dunkel und schwer ist ihr Sound ungewöhnlich vielseitig. „Unser Schreibprozess ist unglaublich zeitaufwändig“, bericht Cocchi und meint, „wir verwerfen vieles wieder, weil es uns bekannt vorkommt. Mein Kriterium für die Gitarren ist immer, ob ich etwas in dieser Art schon mal geschrieben habe. Ist die Antwort ja, dann fliegt es raus.“ Und so produzieren die vier Musiker aus dem beschaulichen Westfield, MA einen ungewöhnlich variablen Mix für den Metalcore-Bereich, und widerlegen damit die in den USA vertretene Meinung, dass sich das Genre selbst nur noch zu wiederholen vermag, das sich Metalcore ausgelebt hätte. Wie passend, dass ausgerechnet mitten aus diesen Ruinen nun der Ruf nach einer neue Elite erscheint.
Within the Ruins – „Elite“
Ursprünglich erschienen im Piranha 05/2013.