Blut, Gehirn, Massaker

Als Chris Reifert seine Band 1987 im sonnigen Kalifornien gründete, da gehörte Autopsy zur Speerspitze des Deathmetal, einer neuen, brutalen Musikrichtung, die mit Bildern von Blut, Mord und Verstümmelung zu schockieren wusste. Bis 1995 veröffentlichten Autopsy vier wegweisende Alben, dann kam eine 16 Jahre währende Pause. Als sie 2011 mit „Macabre Eternal“ ihr Reunion feierten, da war Reifert sich nicht sicher: „Es gibt doch immer Nörgler – ich war aber erstaunt, wie gut das Album ankam. Wir haben nichts anders gemacht, spielen den selben Sound.“ Und so folgt nun das zweite Album des Neustarts „The Headless Ritual“, wiederum ein kompromissloser Brocken von lyrischer Gewalt und schweren Metal-Riffs. „Wir kennen da keine Gnade, und haben auch gar kein Interesse, uns anzupassen. Wie der Großteil der Gesellschaft findet was wir da machen, ist uns scheißegal. Wenn du ein Deathmetal-Fan bist, dann setzt sich diese Musik in dir fest wie eine Made, die ihre Eier in deinen Gedärmen ablegt. Das wirst du nie wieder los.“ Es versteht sich von selbst, dass Reifert auch auf „Headless Ritual“ wieder eine ganze Bataillion bekannter Themen abfeiert: Leichen, Zerfall, Schlachthäuser, Gräber und satanische Rituale. Fans jedenfalls dürfte diese Beständigkeit gefallen und für die Zukunft verspricht Reifert noch mehr: „Wir haben richtig Blut geleckt. 25 Jahre und wir sind immer noch da. Dreckig und häßlich wie immer!“

Autopsy – „The Headless Ritual“

Ursprünglich erschienen im Piranha 06/2013