Game-Tipps

Game-Tipp: Disney Infinity (PS3, Xbox 360, Wii U)

Ob man nun will oder nicht, manchmal packt einen doch die Nostalgie. Im Fall von »Disney Infinity« war es das unbestimmte Gefühl wieder im Haus meiner Eltern zu sein und mit Bauklötzen, Matchbox-Autos und Playmobil-Figuren auf dem Fußboden des Wohnzimmers zu spielen. Eine Art virtuelles Schwindelgefühl, das mich wieder 12 Jahre alt werden ließ.

Filmwelten zum Mitspielen

Ich bin mir der Tatsache bewusst, dass ich nicht zur Zielgruppe von »Disney Infinity« gehöre, aber dann ertappe ich mich dabei, dank der berühmten Filmwelten aus dem Disneyversum, doch voll im Spiel aufzugehen. So kann man durchaus seinen Spaß haben, wenn man als Captain Jack Sparrow in das »Fluch der Karibik-Playset« eintaucht, um sich mit Davy Jones eine actionreiche Jagd um einen versunkenen Schatz zu liefern, wenn man als Kuschelmonster Sully an die »Monster Universität« kommt und sich gegen die rivalisierende Schreck-Tech Hochschule zur Wehr setzen soll, oder wenn man als Mr. Incredible aus »Die Unglaublichen« Oberschurke Syndrome und seinen zerstörerischen Omnidroids das Handwerk legen muss und dabei, wie Ollie Murs so schön singt, mal eben kurz die Welt rettet.

Diese drei Welten sind im Starter-Set von »Disney Infinity« bereits enthalten und bieten jede Menge Action – Festungen erklimmen, Roboter vermöbeln, Monster retten, mit dem BMX coole Stunts machen. Die einzelnen Missionen in den jeweiligen Welten sind unglaublich vielseitig und lassen keine Langeweile aufkommen. Und sollte man doch mehr Abwechslung suchen, gibt es dank diverser »Playsets« – als erstes erscheinen »Disney’s Cars« und »The Lone Ranger« – die Möglichkeit weitere Filmwelten zu erkunden. Mit den ebenfalls erhältlichen Freunden und Gegnern der Hauptfiguren (für Sully etwa Mike Klotzkowski und Randy) lassen sich neue Missionen oder der Multiplayer-Modus nutzen und mit Hilfe von »Power Discs« zusätzliche Waffen, Fahrzeuge und Bonusfähigkeiten freischalten. Einziger Nachteil: alles kostet extra und muss separat erworben werden, um physisch auf die »Infinity Base« gelegt zu werden.

Selber Welten bauen

Immer noch nicht genug Optionen? Dann kann man sich über die »Toybox« freuen, einen Sandkastenmodus, in dem Spieler ihre eigenen Welten mittels eines vielseitigen Editors erschaffen können. Der ist bestückt mit einer riesigen Auswahl an Landschaften, Gebäuden, Dekorationen, Figuren und interaktiven Elementen aus denen sich tausende verschiedener Welten erschaffen lassen. Mittels in den »Playsets« und in der Start-Toybox sammelbarer Extras kann man seine Objektauswahl vergrößern und etwa das Cinderella-Schloss, den Löwenfelsen aus »König der Löwen« oder den Palast aus »Aladdin« im Editor zugänglich machen. Dank der Möglichkeit logische Verknüpfungen zwischen Objekten zu erstellen, lassen sich Druckplatten mit einer Jukebox verbinden oder Schalter in Gebäude einbauen, die Fußbälle verschießen. Die Variationen sind endlos und dank der PSN-Verbindung kann man seine Kreationen, von der »Cars«-inspirierten Rennstrecke bis zum Riesen-Flipper, mit Freunden teilen und dann deren Toybox-Welten erforschen.

Fazit

»Disney Infinity« besticht durch seine Varianz, durch die Möglichkeit immer wieder etwas Neues zu entdecken. Virtuell werden so Matchbox-Autos, Bauklötze und Spielfiguren zugleich ins Kinderzimmer gelassen. Das Spiel bietet jede Menge Raum zur Erforschung, zum Sammeln und zum Ausprobieren – und das ist heute genauso reizvoll wie es damals auf dem Wohnzimmerboden war, nur eben mit anderen technischen Möglichkeiten.

Ursprünglich erschienen in PS3 Magazin, Ausgabe 09/2013