CD-Tipp: Collective Soul – „Afterwords“ (Rock)
Review: Collective Soul – Afterwords (2008)
ursprünglich erschienen in WOM 03/2008
Die berüchtigte Kehrseite der Medaille, einen großen Hit auf dem ersten Album zu haben, ist es, dass jedes Album danach an diesem Hit gemessen wird. Und so wundert es nicht, dass Collective Soul seit nunmehr 14 Jahren an ihrem Hit „Shine“ gemessen werden. Na klar, seitdem folgten sechs weitere Alben, das letzte steht mit Afterwords nun auch in deutschen Regalen, doch bislang ist keine weiteres „Shine“ dabeigewesen. Das ist schade, denn die Musik der Südstaatler ist extrem eingängig, voller emotionaler Tiefe und genügend Talent, um ihnen Erfolg zu bescheren. Zumindest in ihrer Heimat, wo es diverse Radiosender gibt, die Musik für Erwachsene spiele und damit guten, ehrlichen und vor allem handgemachten Rock meinen. In der deutschen Radiolandschaft ist das seltener und daher ist diese Band viel zu oft durchgefallen. Die Songs schrammen immer am harten Rock des Alternative vorbei, sind dafür zu glatt. Aber für Pop sind die Texte zu reich an Inhalt und die Melodieführungen zu versiert – dafür braucht es eine ruhige Minute und Einfühlungsvermögen. Und so bleiben Collective Soul eben eine Band, die nur Kennern etwas sagt. Connaisseuren. Oder dem brillant informierten WOM-Leser.