Ganz wie zu Beginn
Drei Musiker aus drei erfolgreichen Bands treffen sich in einer Bar in San Francisco. Klingt wir der Anfang eines schlechten Witzes, ist aber der Beginn einer spannenden musikalischen Kooperation.
Für Mark Engles, Gitarrist der Band, steht das Konzept von Black Map als Antithese zur Arbeit in seiner ‚Hauptband‘ Dredg da: „Die Idee von Black Map war es, wieder zu dem Gefühl zurückzukehren, das wir alle am Anfang unserer Karriere hatten. Wir alle drei sind erfolgreiche Musiker, aber in unseren Sounds etwas eingefahren gewesen: Ben [Flanaghan] mit Trophy Fire, Chris [Robyn] mit Far und ich mit Dredg. Dort ist es so, dass einzelne Bandmitglieder wegziehen, man die Musik per Email hin- und herschickt und sich nicht mehr sieht. Alles steht unter großem Druck, muss durchgeplant werden. Bei Black Map treffen wir uns regelmäßig in einem Proberaum und jammen ne Runde. Genau so sind auch die Songs entstanden. Es ist alles viel direkter und weniger kompliziert als in den anderen Bands.“
Mit „…and we explode“ veröffentlicht das Trio nun ihre erste CD, auf der sie einen dunkel gefärbten, rauen und sehr schweren Rocksound präsentieren. Das Album hat Gewicht, drückt mächtig aus dem Lautsprecher und erinnert dabei an den Heavyrock-Sound der 90er Jahre. „Wir wollten ein ‚zurück zu den Wurzeln‘-Gefühl für die Platte“, sagt Engles,“ und haben uns an unsere Anfänge in der Musik erinnert. Wir standen im Proberaum und haben experimentiert. Der Sound der entstand ist ehrlich und sollte auf keinen Fall danach klingen, als hätten wir uns bei unseren anderen Bands bedient. Wir wollten ein Live-Feeling haben und haben die Songs beim Jammen geschrieben. Dabei sind eben auch die harten Riffs entstanden und dieser druckvolle Sound.“
Wichtig war Black Map dabei vor allem das Gefühl sich frei entfalten zu können. Auf dem Album schreibt Ben Flanaghan deswegen auch von dem Wunsch aus Situationen zu flüchten, die starren, einschränkenden Dinge in die Luft zu jagen und neu anzufangen. Der Titel des Albums ist nicht umsonst die Ankündigung einer Explosion: „Ja, manchmal macht es mehr Sinn einzureißen und neu zu bauen statt ständig zu reparieren. Aber ich denke Ben schreibt das nicht aus einer persönlichen Sicht sondern tritt da in eine Rolle. Wenn man das auf uns beziehen will – was man nicht muss – dann heißt das wohl so viel wie, dass wir neue Pfade gehen wollten, neue Ideen ausprobieren wollte. Aber eingerissen haben wir nichts. Wir werden mit den anderen Bands weiterspielen. Black Map ist eine Möglichkeit wieder da zu stehen, wo wir am Beginn unserer Karriere waren. Es ist eine Freude, ganz ohne Druck und Erwartungen vor Publikum zu stehen und die Menschen von der Musik zu überzeugen. So fühlt es sich nicht nach Arbeit an sondern nach Spaß.“
Black Map – „…and we explode“
Ursprünglich erschienen im Piranha 11/2014