Jenseits des Post-Hardcore
Drei Alben in drei Jahren, das ist ganz schöner Stress für eine junge Band wie die britischen We are the Ocean. Da bleibt kaum Zeit sich über den Erfolg zu freuen und mal so richtig in sich zu gehen. Deswegen war es höchste Zeit, sich zu entschleunigen und für das neue Album durchzuatmen, wie Jack Spence, der Bassist der Band, erklärt: „Die Aufnahmen sollten die Entwicklung reflektieren, die wir als Band und als Menschen in den letzten Jahren gemacht haben. Die Pause war also nötig, um uns erstmal zu erden und uns Zeit zu geben, Ideen auszuarbeiten, Songs auszuprobieren.“ Das Ergebnis dieser Experimente ist eine deutliche Abkehr vom Post-Hardcore der frühen Tage (auch wenn dieser ab und an noch durchscheint) und eine Öffnung für andere Rock-Sounds – handgemacht und erdig. „Wir hatten uns etwas zu sehr in eine Schublade stecken lassen, um den Fans zu gefallen. In den letzten Jahren sind wir als Band zu einer Einheit verschmolzen und haben irgendwann den Mut in uns entdeckt, auch mal andere Einflüsse zuzulassen und Musik zu schreiben, ohne uns dabei Grenzen zu setzen.“ Entsprechend ist „Ark“ für die Band zwar ein kreativer Meilenstein, aber eben auch ein Risiko. Zum Glück fand sich ein Label, dass in der Abkehr vom Bekannten eine Chance für die Band sah. „Das Label war von unserer Vielseitigkeit angetan. Und der Live-Charakter der Platte wird uns sicher dabei helfen, in den nächsten Monaten die Fans ebenso davon zu überzeugen.“
We Are The Ocean – „Ark“
Ursprünglich erschienen im Piranha 05/2015