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CD-Tipp: Then Comes Silence – Blood

Aus der Zeit gefallen

Eigentlich bin ich ja kein großer Fan von 80er-Jahre-Revivals, spielen sich diese doch oftmals in der britischen Garage-Szene ab, die dann ihre Liebe zu Synthesizern und Boing-Bum-Chuck entdeckt und total auf Retro macht. Meine Vergangenheitsliebe liegt aber bei den Bands, die sich eben nicht auf typischen Mainstream-Best-Of-Samplern findet – Bauhaus, Sisters, Fields, Joy Division, Killing Joke und Co. sind Gothic und Post-Punk und damit nicht gerade massentauglich und eher selten im It-Band-Kosmos zu finden. Dass es einer Band wie Then Comes Silence darum geht, ausgerechnet diese Musik auch im 21. Jahrhundert noch am Leben (oder besser, am Unleben) zu halten, macht die Sache des Revivals wieder spannend. Auf BLOOD jedenfalls beweisen die Schweden mit eindrücklicher Musik, dass sie den Zeitgeist der Post-Punker voll und ganz verstanden haben. Mehr noch, sie zeigen, dass die Stimmung von damals mit heute viel gemein hat. Eine Welt vor dem Nuklearkrieg, abgehängte soziale Schichten, Politiker abseits jeglichen Menschenverstands – all das hatten wir in den 80er Jahren schon einmal und nun wieder. Da ist ein düsterer Sound genau das Richtige. Und so lamentieren Then Comes Silence in den 11 Songs des Albums ganz wunderbar in geisterhaft gehauchten Vocals über den Zustand der Welt und die Sinnlosigkeit der Existenz. Schaurig schön.

Then Comes Silence

BLOOD

Nuclear Blast/Warner

7