Organischer Sound

Nach dem Erfolg ihres letzten Albums „The Congregation“ wollten die norwegischen Prog-Metaller Leprous mit dem neuen Werk „Malina“ eigentlich am perfekten Sound schrauben und ihren Weg konsequent weitergehen. Doch einmal im Studio angekommen, nahm die Produktion eine Wendung, wie Sänger Einar Solberg erklärt: „Die Musik hat ein Eigenleben angenommen und der Weg ging in eine andere Richtung. Das neue Album ist nicht so perfekt geplant und fast schon durchkalkuliert. Vielmehr ging es uns um Wärme und eine organische Mischung der Sounds.“ Um diesen Sound zu erlangen, haben Leprous ihre Methode verändert, sich im Studio für 50 Tage eingeschlossen und nur noch Musik geatmet. Solberg meint, alles sei anders: „Die Gitarren haben viel weniger Gain, damit ist der Metalsound weg und jede Saite ist zu hören, fast wie im Indie-Bereich. Die Stimmen haben wir detailliert eingesungen, das hat dreimal so lange gedauert, aber es musste eben sitzen. Und die Keyboards haben wir komplett analog gemacht, keine digitalen Sounds, nur Orgeln und so. Dadurch ist alles viel organischer zusammengekommen.“ Das Ergebnis ist ein Album, das immer noch eindeutig in den Progressive-Bereich gehört, aber mit der filigranen Stimme, den sanften Keyboards, den Rockarragements und den live eingespielten Streichern jetzt einen warmen und melodiösen Prog-Sound versprüht – eine Veränderung, die sich voll und ganz gelohnt hat.

 

Leprous – „Malina“