Die stärkste Zeit des Rock’n’Roll

Die 1970er Jahre bestechen musikalisch mit den ganz großen Gesten, vom Stadionrock mit Pyroshow bis zum Glam-Style mit glitzernden Masken und schrillen Kostümen. Musik als Gesamtkunstwerk, Rocker als schillernde Stars. Diese Einstellung vertreten auch die vier Berliner Rocker von Travelin Jack, die mit ihrem zweiten Album tief in die Trickkiste der 70er greifen. „Damals war Rock am größten und stärksten, also vor allem handwerklich auf unglaublich hohem Niveau. Seitdem ist dieses Level wohl nicht mehr erreicht worden. Auch sonst war das damals ein Gesamtpaket. Der Rock’n’Roll wurde gelebt. Und das ist eben die Musik, die wir am liebsten hören und auch selber leben wollen, bei jeder Show.“ Ihren Sound, der zwischen erdigen, stampfenden Rockröhren und frickeligen Glam-Riffs schwankt ist musikalisch ebenso deutlich von den 70ern geprägt, wie auch ihr Auftritt mit Make-Up und Glitzerkostüm. Aber „retro“,macht Bassist Steve Burner deutlich, sei die Band nicht. „Viele verstehen darunter reine Reproduktion und schieben die Musik sofort in irgendeine Genre-Schublade. Natürlich haben wir Vorbilder aus der Vergangenheit, aber wir reproduzieren nicht einfach, sondern haben einen ganz eigenen Sound und Stil.“ Und das ist Rock in seiner Reinform, dreckig und laut, die großen Geste auf der Bühne, im Takt schwingende Haare und jede Menge Style beim Posing. Rock’n’Roll all night, and party every day!

 

Travelin Jack – „Commencing Countdown“