Zurück in die Garage

Die Garage neben dem Haus hat für viele Bands einen quasi-religiösen Anstrich, ist es doch meist ein Ort der Gründung und als solches Sinnbild ihrer Authentizität. Für Three Days Grace, deren Findungsphase nun schon einige Jahre und fünf weltweit erfolgreiche Alben zurückliegen dürfte, war die Garage im letzten Jahr hingegen so etwas wie ein Refugium. „Wir proben eigentlich in Downtown Toronto, aber diesmal war uns das alles zu stressig. Wir wollten wieder zurück in die Natur, wo wir aufgewachsen sind. Ich lebe im Nirgendwo und so entschlossen wir uns dazu, meine Garage in ein Studio zu konvertieren. Weg von all dem irren Zeug da draußen, von all den Menschen.“ Brad Walst, Bassist der Band, ist sich der Ironie bewusst: „Wenn wir spielen und umringt sind, dann sind die Leute toll, es ist großartig. Aber wenn wir nach Hause kommen, dann sind wir sehr gerne auch mal allein, weg von allem.“ Mit „Outsider“, so Walst, habe sich die Band auf das Wesentliche konzentriert, alle Ablenkungen abgeschaltet und ein richtig hartes Stück Rock hingelegt: „Es ist wahrscheinlich unser härtestes Album seit langem, und unser experimentellstes.“ „Outsider“ folgt dem für die Band typischen Mix aus Rock und Elektronik, ist konsequent hymnisch und bringt viel Kraft rüber. Die erste Single, „The Mountain“ jedenfalls ist Powerrock pur und erobert gerade die Charts. Für Fans dürfte sich der Ausflug der Band aufs Land und raus aus dem Chaos der Welt entsprechend gelohnt haben.

Three Days Grace – „Outsider“

 

Ursprünglich erschienen im PIRANHA 03/18