Pressetext für Firstborn – Firstborn

Die Zeit für den Aufstand ist gekommen. Der Druck sozialer Erwartungen ist nicht länger der unsrige. Wir beugen uns nicht den Forderungen unserer Väter, wir entsprechen nicht den Vorstellungen unserer Mütter und wir fügen uns nicht in die Gussform, die sie für uns erschaffen haben. Wir sind die Erstgeborenen und wir bestimmen unser Schicksal selbst…

Die Bibel gibt den Ton bereits vor: Gottes Zorn verschlingt die erstgeborenen Söhne Ägyptens und erlöst die Israeliten durch das Zeichen des geopferten Blutes. Religion – damals wie heute als Waffe geschwungen. FIRSTBORN lehnen diese Logik der Opferdarbringung ab und wehren sich gegen das, was sie als Mittel zur Kontrollausübung verstehen: „Es ist eine unserer Schlüsselaussagen, dass dich jeder mit allem, was ihm zur Verfügung steht, zu manipulieren versucht. Wir wollen das bekämpfen und uns dem Klima der Forderungen nach Aufopferung entgegenstellen. Wir wollen, dass jeder das sein kann, was er sein will!“

Die Alternative Rock Band FIRSTBORN fordert dieses Recht auch für sich selbst ein. Mit der Veröffentlichung ihres selbstbetitelten Debütalbums mit 2808-MGMT/Rough Trade sind sie auf der Suche nach ihrem eigenen Weg. Marcus Carlzon, Joachim Ragnarsson und Simon Näsström, die alle aus einer Kleinstadt namens Borås im Süden Schwedens stammen, befanden sich auf einem vollkommen anderen Pfad und hatten auf gewisse Art bereits der Welt ihr Opfer dargebracht. Der beste Weg, ihrer knochenschindenden Arbeit in der ortsansässigen Sägemühle zu entkommen, war für sie die Musik. Daher machte Marcus schließlich irgendwann den ersten Schritt des Widerstandes und kündigte seinen Job ohne Zukunft. Er wollte Musik unterrichten, wurde aber von der ersten Sekunde an mit Vorurteilen konfrontiert. „Du hast doch gar keinen Abschluss dafür, haben sie gesagt. Du kannst davon doch gar nicht leben, haben sie gesagt. Naja, aber ich hatte meinen Traum und ich hab ihn verwirklicht. Ich hab’s geschafft, obwohl alle erwartet haben, dass ich scheitere.“ Aber das war erst der Anfang; er hat jede freie Minute an den Songs gearbeitet, die später zu ihrem Debütalbum werden sollten. Wann immer möglich, kamen Joachim und Simon nach ihrer Schicht im Sägewerk vorbei, damit FIRSTBORN an ihrer Fahrkarte Richtung kreativer Freiheit arbeiten konnten.

Obwohl jeder erwartet hatte, dass sie sich fügen und ihre Tage mit der Arbeit in der hiesigen Wirtschaft verbringen würden, haben sich FIRSTBORN für ihre Überzeugungen stark gemacht – und das auch im Herzen der Musik selbst. Die Songs beschäftigen sich mit der Erkenntnis, dass man eine Wahl hat, dass man nicht durch das Schicksal zu irgendetwas verdammt ist, es sei denn man nimmt es einfach kampflos hin. „Man hat die Freiheit, in Leidenschaft für etwas zu brennen. Wenn ihr insgeheim einen inneren Wunsch habt, etwas zu machen, dann macht es einfach! Hört nicht auf das, was man euch vorschreiben will, hört einfach nicht drauf, wenn man euch sagt, dass ihr das nicht könnt oder sollt! Ihr seid euer eigener Herr, ihr solltet entscheiden, was ihr machen wollt. Und wenn ihr’s versucht, könnt ihr denen vielleicht das Gegenteil beweisen.“

Für FIRSTBORN bedeutet diese Erkenntnis, Musiker zu sein und ihre Weisheiten von den verschlafenen Dächern Südschwedens zu schreien, wo der dichteste kulturelle Knotenpunkt Göteborg ist, kilometerweit entfernt unter einem regnerischen, grauen Himmel. Aber ganz egal, wie ihre Chancen auch stehen, sie werden ihren Weg machen: die 11 Songs auf ihrem Debütalbum machen eines unwiderlegbar deutlich: es braucht nicht viel, um verdammt gute Rocksongs zu machen. „Ein paar von den Songs haben wir in kalten dunklen Zimmern mitten im Winter geschrieben, mit nichts weiter als einer alten Klampfe, die kaum einen Wocheneinkauf wert war, und einem Drum Set, das sich angehört hat, als ob man auf alte Kartons haut. Aber was soll’s? Wir haben Musik gemacht, Songs aufgenommen und jetzt können wir endlich sagen: Hier sind wir, wir sind FIRSTBORN!“