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Alles neu macht der Mai

Die Wahl des Produzenten kann für eine Band zur Gewissensfrage werden. Bei ihrem fünften Album Chuckles and Mr. Squeezy jedenfalls standen die Kalifornier Dredg vor dem Problem der Balance zwischen Konstanz und Veränderung: „Es gab einen Zeitpunkt, da waren wir ausgebrannt und die Kreativität ließ auf sich warten. Deshalb haben wir, um uns weiterzuentwickeln, schon früh Dan als Produzenten mit ins Boot geholt“, erklärt Sänger Gavin Hayes die Entscheidung, den HipHop-Produzenten Dan The Auto-mator am Album zu beteiligen: „Dan ist großartig, er hat unseren Sound genommen und etwas völlig anderes daraus gemacht. Daher würde ich das Album auch eher als kreative Kollaboration bezeichnen. Auf jeden Fall ist es keine einfache Kopie unseres bisherigen Schaffens, sondern eine kollektive Arbeit.“ Dan, der schon den Gorillaz und Mike Patton zu neuen Soundgewändern verholfen hat, arbeitete also eng mit Dredg zusammen, schrieb sogar Songs mit. Das Ergebnis ist dunkel-melancholischer Pop, sehr rhythmuslastig und mit unge-wöhnlicher Instrumentierung. Die teils chansonartigen, teils orchestralen Stücke bauen sich langsam auf, lassen Raum für das Experiment und klingen unter all der Veränderung doch nach Dredg, nicht zuletzt dank Hayes eindringlicher Stimme: „Wir wollten unsere Hörer überraschen und die Musik auch für uns selbst interessant halten, daher war diese völlig andere Dynamik mit Dan für uns extrem wichtig. Aber es musste schon im Grunde Dredg bleiben.“

Ursprünglich erschienen im Piranha 05/2011 und bei Piranha.tv.