Musik im Blick
Musik in Bildern festzuhalten ist nicht unbedingt einfach. Zumeist entstehen dabei Fotos von Musikern bei ihren Konzerten. Schweiflgetränkte und extatische Körper auf der Bühne. Doch was hat das wirklich mit der Entstehung von Musik zu tun, mit dem Gefühl, mit der Einstellung, die man braucht, um Musik und damit akustische Kunst zu erschaffen?
Die amerikanische Starfotografin Annie Leibovitz hat sich seit ihrer Arbeit für den amerikanischen Rolling Stone mit dem Sujet Musik beschäftigt. Von 1999 bis 2003 sammelte sie Eindrücke in den USA, die Musik in der Entstehung festhalten sollen. Die Bilder der Ausstellung „American Music“, die noch bis zum 2.April in Berlin zu Gast ist, spiegeln bildlich wider, wie Musik klingt. Leibovitz bereiste für die Fotos die USA von Süden nach Norden und traf unter anderem auf Blueslegende B.B. King, den „Man in Black“ Johnny Cash, Rapper Dr.Dre, Punkpopper Green Day, Haudegen Iggy Pop oder Newcomerin Norah Jones. Mit den Bildern der Ausstellung gelingt ihr eine Momentaufnahme amerikanischer Musikkultur. Es sind eindrucksvolle, stille Bilder, die einem die Musik ganz ohne Ton unter der Haut spüren lassen.
Annie Leibovitz, „American Music“, vom 14.Januar bis 2. April im C/O Berlin (The Cultural Forum for Photography), Linienstrafle 144, 10115 Berlin, www.co-berlin.com
Der Artikel ist erschienen in Blond Ausgabe 03/06.