Salonfähiger Metal
Österreich ist ein hartes Pflaster für Metaller. Oder zumindest war es das noch vor fünf Jahren, bis die Metal-Welle auch das kleine Alpenland überrollte. Dank der Vorarlberger The Sorrow jedenfalls hat nun auch Österreich endlich eine internationale Vorzeigeband. Deren 2007er Debüt „Blessings from a Blackened Sky“ gelang auch hierzulande der Erfolg. Damals, so Andreas Mäser, war es nahezu unmöglich mit Metal Anerkennung zu ernten: „Das hat sich aber zum Glück ge-ändert, wir haben ja dann sogar mit dem zweiten Album einen Amadeus erhalten. Das ist der wichtigste österreichische Musikpreis. Zeigt irgendwie, dass Metal selbst bei uns salonfähig geworden ist.“ Mäser ist begeistert, hatten sich The Sorrow doch nie ausgemalt, einmal derart von ihrem Heimatland geehrt zu werden.
Und so erhöht sich der Druck auf das dritte, für die Karriere so entscheidende Album. The Sorrow verlassen sich dabei aber ganz auf das, was sie können und präsentieren auf dem selbstbetitelten, neuen Album druckvollen Metal, viele Shouts und harte Klänge. „Wir wollten uns ausprobieren, und Musik spielen, die einfach gut ist. Dabei haben wir uns keine Vorgaben gemacht, uns an keine Richtlinien gehalten“, erzählt Mäser. Doch auch ruhige Klänge sind zu hören, eine Innovation für die Band: „Wir hatten Lust auf einen ruhigen Song und wollten unserem Songwriting noch mehr Tiefe hinzufügen. Bei so viel Tourerfahrung steigt das Selbstvertrauen. Das findet sich natürlich auch auf dem Album.“ Und so ist „The Sorrow“ auf positivste Art und Weise das Klischee eines dritten Albums. Die Stärken der Band sind noch da, werden erneut aufgerufen, und doch wagt man neue Wege, stagniert nicht, sondern schreitet voran. So soll es sein.
The Sorrow – „The Sorrow“
Ursprünglich erschienen im Piranha 11/2010.